Gewürze

SCHARFE GEWÜRZE
Wir kennen unsere Pappenheimer nur zu gut. Aber die Paprikapflanze mit ihrem Capsaicin ist bei weitem nicht die einzige natürliche Schärfe. Scharfe Gewürze sind natürliche Geschmacksverstärker schlechthin: Durch die Reizung der Schleimhäute werden diese mehr durchblutet, was dann auch für die umgebenden Geschmacksnerven gilt. Mehr Durchblutung bedeutet empfindsamer sein für alles, was da sonst noch so an Geschmackserlebnis kommt. Zu den scharfen Gewürzen und Pflanzen, die uns der vielfältigen Geschmackswelt ein Stück näher bringen können, gehören u.a. der gute alte Pfeffer, unsere liebgewonnene Paprika (alias Chili), Herr Senf und Frau Meerrettich sowie die niemals zu unterschätzenden Pflanzen Zwiebel, Knoblauch und Ingwer. Alles auch in unseren Mexican Tears Gewürzmischungen zu finden – und wie immer: super lecker. Naja, es kommt, auch wie immer, auf die Dosierung an. Ihr macht das schon.Ich kenne Menschen die mögen Brot mit Senf. Sonst nichts. Einfach nur Brot und Senf. In China genießt man diesen schon seit über 3000 Jahren, in Griechenland wurde er als Heilmittel geschätzt. Senf und Meerrettich, beides Kreuzblütler und nichts mit dem Rettich gemein, waren über Jahrhunderte die einzigen Gewürze, die zur Verfügung standen. Man sagt ihm eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung nach. Heute kennt jeder die gelbe Paste und hiesige geben ihren Senf gerne zum Kassler oder zur Bratwurst oder zur politischen Lage dazu. Die Schärfe wird durch Glykoside erreicht, welche in den Samen enthalten sind. Diese entfalten sich aber erst nach dem Schroten oder Mahlen der Körner. Ein kleiner Tipp: Bringen Sie Menschen, die Brot mit Senf mögen, einfach mal eine Bratwurst mit. Das wird sie freuen.
Ich kenne Menschen, die trinken Ingwertee. Der ist gesund, schmeckt und ist so viel hipper als Hagebutte. Der Geschmack ist brennend scharf und würzig. Die natürliche Schärfe wird dabei durch ein im Ingwer enthaltenes ätherisches Öl und Gingerol sowie Shogaol erzeugt. Gingerol kommt auf 160.000 Scoville, weitaus weniger also als Capsaicin. Ich plädiere dafür das Frau Klum Werbung für Ingwertee macht. Das wäre mal was und würde super ins Portfolio passen, denn Ingwertee macht schlank, wie Photoshop.
Niemand schneidet gerne Zwiebeln. Zumindest habe ich noch nie ein lautes „Hier“ gehört, als es um das Schneiden der gemeinen Zwiebel ging. Eine Taucherbrille hilft zwar den Tränen vorzubeugen, sorgt aber für den ein oder anderen Lacher in der heimischen Küche. Aber seien wir ehrlich. Zwiebeln sind der Kracher. Die Chemiestunde sparen wir uns mal, aber schließen mit dem Vorschlag sich ein wenig Zwiebelsaft unter die Augen zu schmieren, falls man unbedingt etwas von Mama und Papa haben will, zum Beispiel die Bezahlung des Führerscheins oder den Freifahrtschein für die Bewerbung bei Germanys Next Top Model.
Alle lieben Knoblauch, außer Vampire, aber Vampire gibt es nicht. Wenn Sie trotzdem einen treffen, füttern sie diesen mit Knoblauch auf gekreuzten Silberlöffeln. Knoblauch an sich entwickelt seine humane Schärfe aus einer Schwefelverbindung namens Allicin und verträgt sich am besten mit einem Osterlamm. Amen.
Man sollte spanischen Pfeffer nicht mit schwarzem Pfeffer verwechseln und niemals sagen, geh doch dahin wo der Pfeffer wächst, um jemanden zu verletzen. Denn wo der Pfeffer wächst, ist es schön, Indien kulinarisch ein Genuss und Heimat des indischen Elefanten und der Tiger, was gibt es Besseres. Mit der Ausbreitung der indischen Kultur gelangte Pfeffer vor ungefähr 1000 Jahren nach Indonesien und nach Malaysia. Da ist es auch schön. Das Bremer Pfefferkorn, welches 1989 ausgegraben wurde, gilt als archäologisch ältester Nachweis des Gewürzes nördlich der Alpen und keiner weiß besser als wir, wie schön es in Bremen ist. Für die Schärfe im Pfeffer ist das Alkaloid Piperin verantwortlich. Man unterscheidet weißen, grünen, roten und schwarzen. Spanischer Pfeffer ist unsere Paprika und kommt ein wenig farbenfroher daher.
Kennt noch jemand die Nelke? Tulpen verbinden wir mit den Niederlanden. Aber die Nelke? Die war Wappenblume der DDR. Katarina Witt mochte sie. Ich weiß nicht wieso und um die Blume geht es hier auch gar nicht, sondern um die Gewürznelke oder das sogenannte Piment. Die Nelken vom Gewürznelkenbaum haben einen scharfen, süßlichen und brennenden Geschmack und eignen sich besonders gut zum Würzen von Rotkohl oder Lebkuchen.

THOMMYS TIPP FÜR
GEWÜRZMISCHUNGEN
"In unseren Gewürzmischungen wie dem Mexican Dust oder dem Cajun Rub verarbeiten wir viele dieser leckeren scharfen Gewürze aus den besten Anbaugebieten der Welt."
Scharfes hat den Ruf der Gesundheit zuträglich zu sein. Sagen zumindest die Einen. Jeder ist halt einzigartig. Beim Abnehmen sollen sie auch helfen. Egal, wozu ihr sie haben wollt: Wir sind froh, die scharfen Gewürzmischungen in unserem Online-Shop zum Bestellen und Kaufen anbieten zu können. Auch immer ein gutes Geschenk, haben wir uns sagen lassen. Denn man to.
DAVES FRAGESTUNDE
"Warum scharf keine Geschmacksrichtung ist, aber ganz nach unserem Geschmack."
Aber wieso ist neben süß, sauer, bitter, salzig und umami nicht auch scharf eine Geschmacksrichtung?
Wir fühlen uns leicht übergangen, versuchen der Sache aber auf den Grund zu gehen. Geschmäcker sind verschieden, heißt es, aber im Großen und Ganzen schmecken wir alle gleich. Wir alle haben noch das Bild vor Augen mit den verschiedenen Geschmacks-Zonen der Zunge für süß, salzig, sauer, bitter und … umami? Dieses Bild ist mittlerweile überholt.
Die Zunge kann, außer in Bereichen, wo überhaupt keine Geschmacks-Rezeptoren sind, alle Geschmacks-Richtungen überall wahrnehmen. Aber für Schärfe gibt es solche Geschmacks-Rezeptoren nicht, denn was wir als Schärfe wahrnehmen, ist kein Geschmack im herkömmlichen Sinne, sondern eine Schmerzempfindung. Wir sind also alle Masochisten. Diese Schmerzempfindung wird ausgelöst durch bestimmte reizende Substanzen, in der Regel sind dies Capsaicinoide. Capsaicin findet sich in allen Chilischoten in verschiedensten Konzentrationen. Dieses Capsaicin stimuliert Thermo-Rezeptoren, übrigens die gleichen Rezeptoren, die auf zu warme Speisen reagieren, bei denen man sich die Zunge „wirklich“ verbrennt.
Etwas Scharfes heiß zu essen, treibt das Ganze dann auf die Spitze. Thermorezeptoren senden Warnsignale an unser Hirn, welches wiederum zur Schmerzlinderung Endorphine also Glückshormone ausschüttet. Außerdem werden betroffene Areale besser durchblutet. Wir sind also alle glückliche Masochisten. Eukalyptus-Bonbons oder Menthol nehmen wir zwar auch als scharf wahr, im Gegensatz zu Chilischoten werden beim Verzehr aber nicht Wärme-Rezeptoren stimuliert, sondern Kälterezeptoren.
Die Zunge kann, außer in Bereichen, wo überhaupt keine Geschmacks-Rezeptoren sind, alle Geschmacks-Richtungen überall wahrnehmen. Aber für Schärfe gibt es solche Geschmacks-Rezeptoren nicht, denn was wir als Schärfe wahrnehmen, ist kein Geschmack im herkömmlichen Sinne, sondern eine Schmerzempfindung. Wir sind also alle Masochisten. Diese Schmerzempfindung wird ausgelöst durch bestimmte reizende Substanzen, in der Regel sind dies Capsaicinoide. Capsaicin findet sich in allen Chilischoten in verschiedensten Konzentrationen. Dieses Capsaicin stimuliert Thermo-Rezeptoren, übrigens die gleichen Rezeptoren, die auf zu warme Speisen reagieren, bei denen man sich die Zunge „wirklich“ verbrennt.
Etwas Scharfes heiß zu essen, treibt das Ganze dann auf die Spitze. Thermorezeptoren senden Warnsignale an unser Hirn, welches wiederum zur Schmerzlinderung Endorphine also Glückshormone ausschüttet. Außerdem werden betroffene Areale besser durchblutet. Wir sind also alle glückliche Masochisten. Eukalyptus-Bonbons oder Menthol nehmen wir zwar auch als scharf wahr, im Gegensatz zu Chilischoten werden beim Verzehr aber nicht Wärme-Rezeptoren stimuliert, sondern Kälterezeptoren.
Aber wieso essen wir dann so gerne scharf?
Scharfes Essen kann mehr. Schärfe funktioniert als Geschmacksverstärker und lässt uns das große Ganze besser schmecken. Durch die bessere Durchblutung werden nicht nur besagte Thermo-Rezeptoren, sondern auch die benachbarten Geschmacks-Rezeptoren besser stimuliert und die „wahren“ Geschmacks-Richtungen süß, sauer, bitter, salzig und umami kommen wesentlich besser zur Geltung. Deswegen ist es kein Wunder, dass wir unser Essen so gerne durch die eine oder andere scharfe Komponente bereichern. Denn Schärfe kann einfache Melodien in Sinfonien verwandeln.